„Wollen bester Drittliga-Klub im Norden sein“
Handball Dritte Liga: TSV Altenholz-Coach André Lohrbach vor dem Saisonstart im KN-Interview
Altenholz. Am Sonntag um 17 Uhr startet der TSV Altenholz mit einem Auswärtsspiel bei der HG Hamburg-Barmbek in die dritte Handballliga. Im letzten Testspiel siegten die Wölfe in einem Torfestival mit 37:31 beim Drittligisten HSG Eider Harde. Das Interview mit TSVA-Coach André Lohrbach.
Hinter dem TSV Altenholz liegt eine knapp siebenwöchige Vorbereitung. Wo steht ihr Team kurz vor dem Start?
André Lohrbach : Unsere Vorbereitung lief nicht wirklich glatt, weil sie von vielen kleinen Verletzungen geprägt war. Wir konnten kaum mit dem kompletten Kader trainieren. Trotzdem sollten wir am Sonntag in Barmbek auf Drittliganiveau performen können. Allerdings hätte ich gerne detaillierter am Spielsystem gefeilt. Jetzt gilt es, schnell in den normalen Wettkampfrhythmus zu finden.
Die Neuzugänge Leon Ciudad, Tom Landgraf, Michael Nicolaisen und Malte Voigt sind entweder Rückkehrer ins Wolfsrudel oder haben wie Jannes Haack und Jesper Schmidt die DHB-Pokalrunde für den TSV Altenholz bestritten. Wie sind sie integriert?
Teamintern war das ein Selbstgänger. Handballerisch kannten alle Spieler die Grundzüge unserer Spielkonzeptionen. Wir mussten nicht bei Null anfangen. Leon Ciudad stieß vergangene Woche nach dem Trainingslager mit dem THW Kiel als letzter Spieler zur Mannschaft, aber auch er kann auf gewisse Automatismen zurückgreifen. Dieses Basiswissen hilft sicherlich auf dem Weg zu einer gewissen Routine.
Die Vorrunde umfasst nur 20 Spiele, dann geht es in Meisterrunde, Pokalrunde und Abstiegsrunde weiter. Worauf wird es ankommen?
Man muss einen guten Start erwischen, um gleich in einen Lauf zu kommen. Dann baut man entsprechendes Selbstbewusstsein auf und vieles fällt leichter. Wenn man erst in eine Abwärtsspirale gerät, kann es sehr mühsam werden.
Sind die Wölfe bevorteilt, weil sie gegenüber einigen anderen Drittligisten auch in der vergangenen Saison durchgängig trainieren konnten?
Das könnte man denken. Aber mittlerweile konnten alle Teams eine ganz normale Vorbereitung absolvieren und sollten Defizite aufgearbeitet haben. Ich sehe da keinerlei Vorteile mehr. Vor der Pokalrunde im April mag das anders gewesen sein.
Wer ist Favorit? Und wo will der TSV Altenholz landen?
Der 1. VfL Potsdam ist haushoher Favorit. Dahinter ist es schwer, Einschätzungen abzugeben, weil sich viele Teams neu aufgestellt haben. Mit dem VfL Fredenbek kommt eine Unbekannte dazu. Wir haben uns keine konkrete Platzierung zum Ziel gesetzt. Aber wir wollen der beste Drittliga-Klub Schleswig Holsteins und Hamburgs sein. Zudem wollen wir zuhause keine Punkte abgeben.
Die Fans kehren in die Edgar-Meschkat-Halle zurück. Ist das mehr Druck oder Motivation?
Weder… noch. Wir empfinden dadurch keinerlei Druck, weil wir immer gewinnen wollen. In der dritten Liga sollte jeder Spieler in jedem Spiel motiviert sein. Natürlich macht es mehr Spaß, vor Zuschauern zu spielen. Der Applaus ist schließlich der Lohn für gute Leistungen und den holt sich jeder gerne ab.
Von Jan-Phillip Wottge
Quellenangabe: Eckernförder Nachrichten vom 03.09.2021, Seite 15