Last-Minute-Sieg: TSV Altenholz kämpft sich zum 26:25
Die Reisen in den Norden waren für den LHC Cottbus bis zum Sonnabend angenehme Ausflüge. Denn seine bisherigen zwei Siege in der Dritten Handball-Liga landete der Aufsteiger bei Eider Harde und in Flensburg. Dass es bei dieser Erfolgsserie in Schleswig-Holstein nicht blieb, dafür sorgte der TSV Altenholz mit einem Drama-Spiel und einem glücklichen Last-Minute-Sieg, den der Abwehrblock ermöglichte und den Torwart Tom Landgraf festhielt. Mit dem 26:25 (12:12) bleiben die Wölfe unter Neu-Trainer Torge Greve in eigener Halle ungeschlagen.
Das Wölfe-Rudel hatte zu dieser Partie Zuwachs auf und neben dem Feld erhalten. Während an der Seitenlinie ab sofort Birger Ehmke als Co-Trainer Torge Greve unterstützt, deren Zusammenarbeit schon in der U23 des THW Kiel gut funktioniert, gab im Rückraum Tommy Fängler sein Comeback. Und der 33-Jährige, der zum Abschluss der Vorsaison seine aktive Karriere eigentlich beendet hatte, führte sich gut ein ins Altenholzer Gefüge, sorgte im Spielverlauf für drei Treffer.
Bis die Altenholzer in Fahrt kamen, dauerte es indes eine Weile. Zwar durfte Lars Meereis das 1:0 für den TSV Altenholz verbuchen. Sein Treffer sorgte allerdings für Schmunzeln auf beiden Seiten. Denn der Wurf aufs Tor war verunglückt, fand den Weg ins Netz nur, weil er den ansonsten starken Torwart Filip Hancic auf dem falschen Fuß erwischte.
Danach ging es handfest zu im Cottbuser Block. Die breitschultrige Abwehr der Brandenburger sorgte für viel Arbeit bei den Altenholzer Kreisläufern, verhinderte viele Abschlüsse und bereitete den Boden für eine 4:1-Führung der Gäste. Es dauert bis zur 14. Minute, ehe Tommy Fängler wieder zum Ausgleich traf (5:5).
Danach hatte der Altenholzer Angriff mehr Struktur, mehr als zwei Treffer konnten sich die Hausherren aber nicht absetzen, da die Cottbuser durch schnelles Umschaltspiel aus der Abwehr und Treffer in den entblößten Altenholzer Kasten zu einfachen Toren kamen.
So ging es mit einem 12:12 in die Kabinen, und auch nach der Rückkehr aufs Feld blieb es bei einem engen und arbeitsintensiven Match. Die Cottbuser Abwehr warf sich mit versammelter Masse in das Duell, der Altenholzer Angriff agierte zwischenzeitlich mit filigranen Aktionen wie beim Kempa-Tor durch Linus Kutz zum 19:19 (44.).
In der Schluss-Viertelstunde schien das Pendel zunächst auf die Seite der größeren Körperlichkeit der Cottbuser auszuschlagen, die sich immer wieder zu einer knappen Führung puschten. „Cottbus hat extrem clever agiert. Es ist aber auch kein normaler Aufsteiger. Der LHC hat einige Spieler mit internationaler Erfahrung in seinen Reihen, absolut keine Laufkundschaft. Und beeindruckend war die Emotionalität, mit der die Gäste hier aufgetreten sind“, sagte Torge Greve nach dem Schlusspfiff.
Dass es doch noch zu einem Altenholzer Sieg reichte, war einer intensiven Abwehrarbeit in den beiden Schlussminuten zu verdanken. Beim 25:25 fing der TSVA-Block den Gäste-Angriff ab und schickte Julius Schneider zum Führungstreffer auf die Reise. Und in der ablaufenden Zeit stemmten sich die Wölfe geballt gegen die Cottbuser Bemühungen, doch noch etwas Zählbares aus Altenholz mizunehmen. Den letzten, abgefälschten Ball sicherte schließlich Torwart Landgraf. Greve: „Das ist am Ende glücklich. Aber mir hat imponiert, dass die Mannschaft nie aufgesteckt hat.“
TSV Altenholz: Landgraf (1.-30. Minute, ab 45. Minute, 8 Paraden), Saggau (31.-45. Minute, 2 Paraden) – Schneider 3, Seebeck, Brassait, Meereis 1, Bornhöft, Bergemann 3, Glindemann 4, Voigt 3/1, Hase 1, Pabst 2, Kutz 6, Fängler 3, Wiegleb