Siegesserie gerissen: TSV Altenholz patzt gegen Füchse Berlin II
Nach drei Siegen in Folge kassierte der TSV Altenholz in der Dritten Handball-Liga eine deftige 23:32-Heimpleite gegen die Füchse Berlin II. Für Trainer Torge Greve war es die erste Heimpleite. Und ein Saisonziel ist damit schon passé.
Jede Serie hat irgendwann ein Ende. In der Edgar-Meschkat-Halle rissen am frühen Sonnabendabend gleich zwei: Nach drei Siegen in Folge in der Dritten Handball-Liga verlor der TSV Altenholz vor 220 Zuschauern mit 23:32 (14:17) gegen die Füchse Berlin II. Zudem verließ das Wolfsrudel erstmals, seitdem Torge Greve am 17. Oktober 2024 auf den TSVA- Trainerstuhl zurückkehrte, das heimische Parkett als Verlierer.
„Von allen war das heute zu wenig“, grollte Greve nach dem Abpfiff gegen die Füchse und attestierte seinem Team „einen saft- und kraftlosen Auftritt“. Oder anders: Den Wölfen fehlte im tierischen Duell schlichtweg der Biss, um die Fuchsjagd länger als 20 Minuten offenzuhalten.
11:9 führten die Gastgeber nach einer Anfangsphase auf Augenhöhe. Der Altenholzer Mittelblock um Simon Seebeck und Morten Dibbert verdichtete, zwang die Füchse immer wieder ins passive Spiel. Doch die konnten sich allzu oft mit Schlagwürfen aus der misslichen Lage befreien. Immer wieder fand Berlins U20-Nationalspieler Anton Preußner doch noch eine Lücke im Arm-Wirrwarr der TSVA-Abwehr.
„Irgendwann haben wir nicht als Team verteidigt“, sagte Abwehrboss Seebeck später und folgerte: „Wir haben es den Berlinern viel zu einfach gemacht.“ Die Füchse spielten variabler, doch keineswegs fehlerlos. Aber es reichte, um sich bis zur Pause eine Drei-Tore-Führung (17:14) zu erarbeiten, weil die Altenholzer plötzlich im defensiven Zweikampf, aber auch offensiv beim Torwurf die letzte Konsequenz vermissen ließen.
Das Ziel, Revanche für die 33:40-Hinspielpleite zu nehmen und gegen kein Team der Liga beide Spiele zu verlieren, geriet in Gefahr. Denn den Restart nach der Halbzeitpause setzten die Wölfe vollends in den Sand.
Frederik Höler, Bundesliga-Torwart des 1. VfL Potsdam und mit einem Zweitspielrecht bei den Füchsen ausgestattet, raubte den TSVA-Schützen binnen weniger Minuten den Nerv: Einen Tag nach seinem 21. Geburtstag parierte er gegen Voigt (31.), Fängler (32.), Glindemann (34./36.) und Bergemann (35.) – die Füchse zogen auf 21:15 (36.) davon.
An der Seitenlinie haderte Greve, versuchte gestikulierend, Einfluss auf sein Team zu nehmen, und kassierte prompt eine Zwei-Minuten-Strafe gegen die Bank. Der Weckruf verhallte. Die Wölfe tappten in die Fehlerfalle, leisteten sich im steten Wechsel Unkonzentriertheiten, Fehlpässe und -würfe.
„Was wir im Angriff geboten haben, war ideenlos. Teilweise waren wir auch in den Eins-gegen-eins-Situationen zu mutlos“, ärgerte sich Seebeck. Denn es wäre mehr drin gewesen an diesem Sonnabendabend. Die Füchse agierten keinesfalls im Stile einer Spitzenmannschaft, die sie als Tabellenvierter zweifellos sind.
Kurzzeitig boten sie den Altenholzern beim 20:23 (47.) durch Lukas Hase den Weg zurück ins Spiel an. Doch die lehnten ab, vergaben durch Klas Bergemann im Konter und Malte Abelmann-Brockmann mit einem überhasteten Schlagwurf die Chance, auf zwei Tore zu verkürzen. „Wir waren heute nicht in der Lage, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen“, bilanzierte Greve mit hörbarer Enttäuschung in der Stimme.
Schließlich war es wieder Füchse-Keeper Höler, der den Endspurt der Gäste zum 32:23-Auswärtserfolg in Altenholz mit insgesamt 16 Paraden einleitete. „Bei uns hat das letzte Feuer gefehlt“, bemerkte Seebeck. Und sein Coach mutmaßte: „Die Füchse haben uns ihr Spiel aufgedrängt. Vielleicht haben wir gedacht, dass es nach drei Siegen in Folge leichter geht.“ Tat es aber nicht. Die Wölfe verpassten die Chance, erstmals in dieser Saison auf ein positives Punktekonto zu stellen und sich weiter von der Abstiegszone zu entfernen.
TSV Altenholz: Landgraf (1.-30. Min./6/1 Paraden), Jöhnck (ab 31./5) – Schneider 2, Fängler, Seebeck 4/1, Brassait 1, Bornhöft, Häusler (n. e.), Bergemann 4, Dibbert, Glindemann 2, Voigt, Hase 6, Abelmann-Brockmann, Pabst 4, Wiegleb. Füchse Berlin II: Höler (1.-60. Min./15/1 Paraden), Joppich (n. e.) – Grüner 5, Thiel 3, Mohr 4, Preußner 7, Schaffert (n. e.), Mart 5, Kupiec, Budde 6, Pichiri 2, Weiss (n. e.), Kusche. Schiedsrichter: Saskia Blunck/Svenja Maczeyzik (Hamburg) – Strafminuten: TSVA 8 (2x Seebeck, Fängler, Voigt) / Füchse 2 (Pichiri) – Siebenmeter: TSVA 2/1 (Seebeck scheitert an Höler)/ Füchse 1/0 (Mart scheitert an Landgraf) – Zuschauer: 220 in der Edgar-Meschkat-Halle.
KN