KN: „Riesenproblem!“: Warum der geplante Verkauf der Spielbanken in SH den TSV Altenholz besorgt

KIELER NACHRICHTEN – 07.11.2025 – TOBIAS HOLLENBACH

Der vom Land Schleswig-Holstein geplante Spielbanken-Verkauf könnte für Probleme im Kieler Sport sorgen. Denn die Sportförderung ist von staatlicher Seite vorgeschrieben, das Casino ist als Sponsor vieler Klubs aktiv. Beim TSV Altenholz schlagen die Verantwortlichen deshalb Alarm.

Hat der Spielbanken-Verkauf Auswirkungen auf den Kieler Sport? Das Land Schleswig-Holstein will seine vier staatseigenen Casinos bis Oktober 2026 verkaufen. Das Casino Kiel ist Hauptsponsor beim TSV Altenholz, zudem Sponsor unter anderem bei Holstein Kiel, dem THW Kiel, den Baltic Hurricanes, aber auch Events wie dem Förde-Triathlon – nicht zuletzt, weil die Sportförderung für staatliche Casinos vorgeschrieben ist. Beim Verkauf an einen Privatanbieter könnte das wegfallen.

„Jeder andere, der das kauft, würde diese Verpflichtung wohl nicht übernehmen“, befürchtet Sönke Bergemann, Geschäftsführer des TSV Altenholz. „Gerade wir kleineren Vereine sind elementar darauf angewiesen. Das wäre eine totale Katastrophe für den semiprofessionellen Sportbereich.“

Was der Geschäftsführer meint: Viele Sportvereine haben in Kiel das gleiche Problem. Die Suche nach einem Sponsor gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Neben den Platzhirschen THW Kiel und Holstein Kiel bleibt nicht mehr viel vom Kuchen übrig. Umso besorgter zeigen sich die TSVA-Verantwortlichen mit Blick auf den Spielbanken-Verkauf. „Für uns ist so ein Sponsor überlebenswichtig.“

Während die Profivereine sich nicht zu Sponsorenverträgen äußern möchten, schlägt der Handball-Drittligist Alarm. Auch die Footballer der Hurricanes betonen die Wichtigkeit des Sponsors. „Es ist eine tolle Zusammenarbeit, auch über einfaches Sponsoring hinaus“, teilten die Wirbelstürme auf Anfrage der Kieler Nachrichten.

Bei den Canes möchte man sich über die Verkaufspläne noch keine Gedanken machen – in Altenholz sind sie aber bereits gegenwärtig. Ist Drittligahandball ohne den Sponsor überhaupt noch möglich? „Aktuell nicht. Wenn das für die nächste Saison wegfallen würde, würde es ganz düster werden“, sagt Bergemann. „Ich hätte aktuell keine Idee, wer das übernehmen kann.“

Zwar läuft der Sponsoring-Vertrag mit dem Casino Kiel noch drei Jahre, könnte aber durch den Verkauf ins Wanken geraten. „Es besteht die Gefahr, dass Sponsoring-Verträge nicht verlängert oder sogar vorzeitig gekündigt werden“, sagt Bergemann.„Im Moment hoffen wir einfach, dass der Verkauf vermieden werden kann.“

Ungewissheit und Sorgen, die die Freude über den guten Saisonstart trüben. Nach neun Spielen liegen die Altenholzer auf Rang sechs, sind auf einem guten Weg, ihr Ziel zu erreichen, bestes Team aus Schleswig-Holstein zu werden.

Am Freitag (20.30 Uhr) spielen die Wölfe in der Dritten Liga gegen den DHK Flensborg. Unter den aktuellen Vorzeichen ein Spiel mit besonderer Brisanz: Nicht nur der TSVA hat das Casino als Sponsor, beim DHK prangt das Casino Flensburg auf der Brust. Ein Punktspiel, das beide Teams sicher nutzen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Und noch sind die Würfel nicht gefallen.