Wölfe voller Spiellaune: TSV Altenholz schlägt HC Empor Rostock mit 34:27
Handball-Spektakel zum Abschluss des Jahres. Beim Duell gegen das Spitzenteam vom HC Empor Rostock lieferte der Handball-Drittligist TSV Altenholz feinste Handball-Kost ab – sowohl für die Freunde der rustikalen Gangart als auch für Liebhaber des feinen Spiels. Nach 60 Minuten bester Sportunterhaltung in der Edgar-Meschkat-Halle feierten Wölfe und Fans einen hochverdienten 34:27 (16:15)-Sieg.
Dabei stand das Prestigeduell gegen die Rostocker unter keinem guten Stern und begann mit einer Saisonpremiere. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit lief Malte Abelmann-Brockmann für die Wölfe auf. Der Ex-Kapitän ist nach Morten Dibbert, der diesmal privat verhindert war, und Tommy Fängler bereits der dritte Spieler, der sein Comeback in den Reihen der Gelb-Schwarzen gibt. Dazu musste der TSV Altenholz Anleihen aus der eigenen A-Jugend, dem THW-Nachwuchs und der zweiten Mannschaft nehmen, um die ausgedünnten Reihen im Kader zu füllen.
„Das hat es, glaube ich, noch nie gegeben beim TSV Altenholz“, kommentierte Teammanager Sönke Bergemann die ungewöhnliche Mannschaftsliste. Aus der schickte Trainer Torge Greve zum Beginn viel Erfahrung auf das Feld. Und die Start-Sieben begann mit großer körperlicher Präsenz.
Gegen die Peitschen von Rostocks Rückraum-Riesen Elias Gansau, ob von oben oder per Unterhand-Wurf, zog Torwart Tom Landgraf zwar einige Male den Kürzeren. Aber oft genug setzten die Altenholzer die Gäste fest und starteten mit wichtigen Steals zu schnellen Gegenstößen.
Nach 21 Minuten streifte Malte Abelmann-Brockmann dann auch das Aufwärm-Shirt ab, kam für Lars Meereis, der wie alle TSVA-Spieler viel Schweiß gelassen hatte, auf das Feld und reihte sich gleich ein in die Liste der Torschützen.
Zum Glanzstück in dieser Phase der Partie avancierte indes die noch vor einer Woche gescholtene Wölfe-Defensive. Torwart Tom Landgraf peitschte sich selbst mit den Paraden in eine andere emotionale Sphäre und forderte das Altenholzer Publikum vehement auf, die lautstarke Rostocker Fangruppe zu übertönen.
Grund zum Altenholzer Torjubel bot in Halbzeit eins vor allem Hannes Glindemann, der selbst in höchster körperlicher und zeitlicher Bedrängnis mit seinen Schlagwürfen den Weg ins Tor fand.
So gingen die Altenholzer mit knapper Führung in die Pause – und kehrten in bester Spiellaune und dem Beleg zurück, dass sie nicht nur mit schwerer Axt, sondern auch mit feiner Klinge fechten können.
Den ersten Leckerbissen lieferte Malte Voigt: Beim Tempogegenstoß aus der Bahn geworfen passte er per Rückhandwurf blind über Kopf auf Klas Bergemann zurück, der mühelos zum 19:16 vollstreckte. Für euphorischen Jubel der A-Jugendlichen auf der Tribüne sorgte Rasmus Ankermann beim 25:20. Mit einer blitzschnellen Drehung narrte er die Gäste-Abwehr und versetzte seine jugendlichen Teamkollegen im Publikum in Ekstase.
Danach passte fast alles bei den Altenholzern. Lukas Hase räumte in der Abwehr ab, Malte Abelmann-Brockmann machte aus unmöglichem Winkel eines seiner drei Tore, und Tom Landgraf raubte den Rostockern mit seinen Paraden den letzten Nerv, um seine Leistung schließlich mit einem Wurf über das ganze Feld ins leere Tor zu krönen.
Die Meinung zum Abschlussspiel der Hinrunde war daher eindeutig. Geiles Spiel! „Absolut“, so TSVA-Trainer Torge Greve. „Top Torhüterleistung, präsente Abwehr, gute Lösungen im Angriff. Die richtige Reaktion nach dem schwachen Bernburg-Spiel. Eine starke Teamleistung, auch die Jungs von der Bank haben sich voll eingebracht.“
TSVA: Landgraf (1.-60. Minute, 19 Paraden 1 Tor), Jöhnck (n.e.) – Abelmann-Brockmann 3, Fängler 2, Seebeck 1, Brassait, Meereis 1, Ankermann 2, Bergemann 8/4, Glindemann 7, Voigt 6, Hase 2, Häusler 1/1, Witt, Wiegleb
KN