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Neues von den Wölfen

Vier Anker für Altenholz: Wölfe mit Sieg gegen Stralsund wieder in der Spur

Nach zwei Niederlagen hat der TSV Altenholz in der Dritten Handball-Liga wieder einen Erfolg gefeiert: Gegen den Stralsunder HV bildeten vier Anker das Gerüst einer starken Teamleistung – von denen einer, der eigentlich für den THW Kiel spielt, geradezu prädestiniert war für diese Aufgabe.

Die Wölfe sind wieder in der Spur: Mit einem 36:31-Heimsieg gegen den Stralsunder HV feierten die Drittliga-Handballer des TSV Altenholz nach zwei Niederlagen wieder einen doppelten Punktgewinn. „Ich bin sehr, sehr stolz auf diese Reaktion“, sagte Trainer Torge Greve. „Die Personallage war nicht leicht, mit Verletzungen und Krankheiten, daher ist diese Leistung umso höher zu bewerten.“

Beim nie wirklich gefährdeten Erfolg musste der TSVA auf Lars Meereis, Simon Seebeck und Tommy Fängler verzichten, andere Wölfe wie Klas Bergemann oder Hannes Glindemann konnten unter der Woche krankheitsbedingt nicht oder nur kaum trainieren.

Doch nach zwei Ballgewinnen und Gegenstößen über Malte Voigt sowie vier Treffern von Rasmus Ankermann stand es schnell 6:1 – der kleine, aber laute Stralsunder Fantross ließ seine Tröten schweigen, SHV-Coach Silvio Krause nahm bereits nach sieben Minuten seine erste Auszeit.

Nach dem lautstarken Weckruf – besser: „Anschiss“ – fanden die Gäste etwas besser ins Spiel, verkürzten auf 9:11. Doch die Altenholzer Abwehr machte ihnen weiter das Leben schwer, war sehr beweglich und kompakt, zwang den SHV immer wieder ins Zeitspiel und schlechte Wurfpositionen.

Und vorn gab’s Ankermann-Power. Der U19-Nationalspieler des THW Kiel – im Januar als erstes Zebra überhaupt in den Nachwuchs-Elitekader des Deutschen Handballbundes berufen – kurbelte auf der Rückraummitte kräftig an, wagte immer wieder den Durchbruch, erzielte insgesamt acht Treffer. Und leitete mit starkem Steal den Treffer von Henri Pabst zum 18:15-Pausenstand ein.

Nach dem Seitenwechsel durfte auf Stralsunder Seite der 21-jährige Linksaußen Corvin Troschke ran. Der Segeberger spielte bis Sommer 2022 beim THW Kiel, wohnte ab Februar 2020 auf dem THW-Campus in Altenholz. Über Wilhelmshaven fand der frühere Jugend-Nationalspieler 2024 den Weg nach Stralsund. Sein erster Eintrag im Spielbericht: eine Zeitstrafe (38.).

„Nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, sagte Troschke eine halbe Stunde und drei eigene Treffer später zu seiner Rückkehr. „Man muss Altenholz aber loben, sie haben kaum Fehler gemacht.“ Immerhin konnte Troschke den allen SHV-Spielern einmal pro Saison zustehenden Joker ziehen und die Teamrückfahrt auslassen. Er reiste von der Förde nicht zurück an den Strelasund, sondern zum Großen Segeberger See.

Einen Joker konnte auch der TSV Altenholz immer wieder ziehen. Oder in Greves Worten: „Wir hatten mehrere echte Anker.“ Offensiv übernahm Pabst diese Rolle vom Quasi-Namensgeber Ankermann, traf in Durchgang zwei sieben Mal selbst und setzte auch seine Nebenleute in Szene, etwa mit einem feinen Anspiel hinter dem Rücken auf Bergemann (25:22/42.). „Es freut mich total, dass er solch einen Impact hat“, sagte Greve.

Anker Nummer drei und vier: Abwehrchef Morten Dibbert (Greve: „Er hat den Laden komplett dichtgemacht.“) und Torhüter Philip Saggau. „Unsere Keeper waren da, vor allem in den wichtigen Momenten”, sagte Glindemann.

Doch immer wieder glitt den Wölfen der Spielfaden leicht aus der Hand. „Wir verlieren immer mal wieder einen Ball, lassen uns manchmal ein bisschen überraschen von den Stralsunder Abwehrvarianten, die wirklich gut waren – und schon zeigt sich das Potenzial dieser Mannschaft“, sagte Greve über den SHV, der lieber morgen als übermorgen in der Zweiten Bundesliga spielen will. „So führen wir zwar die ganze Zeit, können uns aber nie wirklich sicher sein.“

Als aber Pabst erst per Kempa nach Voigt-Anspiel (57.) und dann nach einer von insgesamt neun Saggau-Paraden auf 34:28 stellte, war das Schiff im Hafen. „Das war eine starke Teamleistung, jeder hatte seine Anteile“, resümierte Glindemann. „Und eine gute Reaktion auf letzte Woche. Das hat uns schon beschäftigt.“

TSV Altenholz: Landgraf (1.-28. Minute und ein Siebenmeter, 3/1 Paraden), Saggau (28.-60. und ein Siebenmeter, 9) – Schneider 2, Braissait n.e., Bornhöft, Ankermann 8, Bergemann 4/1, Dibbert, Glindemann 3, Voigt 7/5, Hase, Kahmke 2, Abelmann-Brockmann 2, Pabst 8, Eickhoff n.e., Wiegleb n.e.

Stralsunder HV: Freitag (1.-20. und ab 44. Minute, 4 Paraden), Uhl (20.-44., 5) – F. Scheminski 3, Haasmann, Schröter 4, Serafimovics 7/4, Sagij 2, Pachmann 1, Chernakov 2 , Skroblien 1, Troschke 3, Tramp n.e., Wark 3, M. Scheminski 3, Berger 2

Schiedsrichter: Matthias Klinke/Roby Lüdemann (Bordesholm/Henstedt-Ulzburg)

Strafminuten: TSVA 4 (Voigt, Ankermann), SHV 6 (Haasmann, Troschke, Berger)

Siebenmeter: TSVA 6/6, SHV 5/4 (Landgraf pariert Serafimovics)

Spielfilm: 0:1, 6:1 (7.), 6:4, 8:6 (15.), 11:7, 13:9 (22.), 15:10, 16:15, 18:15 – 21:18, 24:20 (40.), 27:23, 30:26 (50.), 30:28, 34:28, 36:31

Zuschauer: 310 in der Edgar-Meschkat-Halle in Altenholz.

Kieler Nachrichten

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