Aktuelles

Neues von den Wölfen

Herz und Wille – Wölfe ringen Stralsund nieder – 31:30

Nach 11:14-Rückstand zur Pause gelingt es den Altenholzer Wölfen in der Dritten Handball-Bundesliga noch, die Gäste aus Stralsund mit großem Kampfgeist niederzuringen.
Handball-Thriller zur besten Sendezeit: Was die deutsche Handball-Nationalmannschaft kann, das kann der TSV Altenholz genauso. Zur Primetime am Sonnabendabend lieferten die Wölfen ihren Fans einen spannungsgeladenen Krimi, der bis zur letzten Sekunde offen ließ, zu welcher Seite das Pendel im Drittliga-Duell mit dem Stralsunder HV ausschlagen würde. Bei der Lösung des verzwickten Falls gab es am Ende drei Altenholzer Helden: Lars Meereis im Angriff, Thore Jöhnck im Tor und der unbändige Kampfgeist der gesamten Gastgeber-Mannschaft stellten den 31:30 (11:14)-Sieg des TSVA sicher. Dass es eine schwere Aufgabe für die Mannschaft von Trainer André Lohrbach gegen den Tabellenneunten aus Stralsund werden würde, stand schon vor dem Anpfiff fest. Nach dem Abgang von Ben-Connar Battermann nach Lemgo und den Ausfällen von Malte Abelmann-Brockmann, Hannes Glindemann und Matteo Menges fehlte der halbe Rückraum. Trotzdem gingen die Wölfe mutig in das Duell, legten zunächst vor. Als dann aber Henri Pabst mit einem Kopftreffer den gegnerischen Torwart Paul Uhl wachrüttelte, wendete sich das Blatt.
Angetrieben von den Paraden Uhls und befeuert durch die Fehler der Altenholzer im Angriff zogen die Gäste vorbei. Zehn Fehlwürfe, davon acht freistehend vor dem Torwart, leisteten sich die Gastgeber in der ersten Halbzeit. Dass die Stralsunder nicht weiter davonzogen, war der Altenholzer Defensivarbeit zu verdanken. „Bis auf die Chancenverwertung haben wir es eigentlich auch in der ersten Halbzeit schon gut gemacht“, sagte Lohrbach, der sich im weiteren Spielverlauf auf die Moral seiner Mannschaft verlassen konnte: „Es war sicherlich kein Leckerbissen, aber solche Spiele sind gut für uns. Was das Team an Einsatz und Kampf auf der Platte gelassen hat, war phänomenal.“
Bis der Drei-Tore-Rückstand nach der Pause allerdings gedreht werden konnte, brauchte es einer großen Kraftanstrengung – und des Torwartwechsels mit Wiederanpfiff. Thore Jöhnck strahlte zwischen den Pfosten Sicherheit aus, parierte in der Startphase der zweiten Halbzeit gleich fünfmal gegen frei vor ihm auftauchende Stralsunder und hatte bis Spielende zehn Paraden auf seinem Konto.
Das gab die nötige Wucht für den Altenholzer Angriff, der zunächst allerdings mehrfach bei Würfen von Lars Meereis und Michel Braissait ans Stralsunder Gebälk klatschte. So dauerte es bis zur 49. Minute, bis Simon Seebeck zum 24:23 wieder eine Altenholzer Führung herausspielen konnte. Am Kipppunkt war das Spiel damit allerdings noch lange nicht. Auch nicht, als Meereis in den letzten drei Minuten seinen Turbo zündete. Erst mit Wucht, dann mit Tempo, schließlich perfekt freigespielt und 60 Sekunden vor Schluss per Kempa hatte er für die letzten vier Altenholzer Tore gesorgt und das Ergebnis auf 31:29 gestellt.
Doch ganz schienen die Altenholzer nicht durch das Tor gehen zu wollen, das sich ihnen öffnete. Mit zwei unnötigen Ballverlusten im eigenen Angriff brachten sie Stralsund wieder ins Spiel. Die Gäste verkürzten auf 30:31, hatten zehn Sekunden vor Schluss die Chance zum letzten Angriff.
Wölfe-Geschäftsführer Sönke Bergemann hielt es kaum mehr auf seinem Tribünensitz. „Heute kann hier wirklich alles passieren“, befürchtete er, sah dann aber, wie Thore Jöhnck den Stralsunder Abschlussangriff parierte und auch beim Freiwurf nach der Schlusssirene den Ball noch über die Latte lenkte. „Zwischendurch ist das Team auf dem Zahnfleisch gegangen. Aber die Einstellung war super. Ich bin richtig stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Lohrbach, und Lars Meereis erklärte den Siegfaktor mit zwei Worten: „Purer Wille!“

TSVA: Saggau, Jöhnck, Landgraf – Schneider 4, Fängler 2, Seebeck 5/2, Braissait 5, Meereis 8, Bornhöft 1, Bergemann 1, Voigt 2/1, Pabst 3

Spielverlauf: 1:0, 2:2, 2:4, 4:6, 7:6, 9:9, 10:11, 11:14 HZ 11:15, 14:16, 17:17, 19:20, 21:22, 24:23, 26:24, 27:27, 30:28, 31:30

(Quelle KN, Ralf Abratis)

Leave a Reply